Quote:Nun denn, sie erfreut sich, wenn man dies so sagen darf aufgrund ihres Alters, bester Gesundheit. Den 90.sten Geburtstag feiern wir bestimmt auch noch.
Sollte ihr im Altenheim diese kleine Lebensqualität genommen werden (sie ist dort nicht die einzige Raucherin), gibt's öffentlichen Protest von mir.
Renate
So ist das doch eine schöne Lösung für Pflegeheime:
http://www.nordschleswiger.dk/SEEEMS/129.asp?artid=8458 SILLERUP - 16.08.2007
Rauchen in royalem Ambiente
Das Pflegeheim »Sillerup Plejekollegium« geht mit dem Inkrafttreten des Rauchergesetzes neue Wege
Rauchen ist in Zukunft nur noch in der Königsstube möglich: Dort können die Bewohner nach Herzenslust – und sicher – rauchen.
(Foto: Karin Riggelsen)
Am Dienstag, einen Tag vor Inkrafttreten des Rauchverbots, beschloss der Vorstand der körperschaftseigenen Institution »Sillerup Plejekollegium«, gegen den landesweiten Strom zu schwimmen und den Bewohnern die Möglichkeit zu geben, auch fortan im Pflegeheim zu rauchen.
»Wir wollen unseren rauchenden Bewohnern nicht zumuten, sich in ihre Wohnungen zurückziehen zu müssen oder nach draußen zu gehen, um zu rauchen«, sagt der Vorsitzende der Einrichtung, Olrik Jensen:
»Das würde sich auf den Gemeinschaftssinn auswirken. Daher haben wir einen separaten Raum eingerichtet.«
Auch Leiterin Lis Dam Pedersen freut sich über die Sonderregelung für ihre »quarzenden« Bewohner.
»Den Raum, der bei uns auch Königsstube genannt wird, weil dort viele Bilder von der königlichen Familie hängen, haben bisher die Nichtraucher genutzt, wenn sie mal keine Lust hatten, Rauch ausgesetzt zu sein«, erklärt Dam Pedersen. Doch die meisten Pflegeheimbewohner seien, wie die Leiterin berichtet, passionierte Raucher. Von den gegenwärtig 39 Bewohnern im Alter zwischen 55 und 99 Jahren greifen 65 bis 70 Prozent regelmäßig zum Glimmstängel.
Obwohl weder die Vorstandsmitglieder noch die Institutionsleiterin dem Nikotin verfallen sind, herrscht bei dem Team kein Zweifel darüber, dass die rauchenden Heimbewohner mit dem Inkraftteten des Rauchverbots schlechter gestellt sein werden.
»Die Idee eines Rauchergesetzes ist nicht neu. Wir haben seit April gewusst, wann es greift und uns auch immer vor Augen gehalten, dass wir die Möglichkeit einer Sonderregelung in Form eines separaten Raums für Raucher nutzen wollen«, betont Dam Pedersen.
Das knapp 20 Quadratmeter große »Königszimmer« sei gemütlich, mit bequemen Sesseln und Fernseher ausgestattet. Lis Dam Pedersen fügt hinzu, dass der Raucherraum nicht nur aus sozialen Aspekten, sondern auch aus sicherheitstechnischen Gründen eingerichtet worden ist:
»Unsere Bewohner sind zwischen 55 und 99 Jahre alt. Viele von ihnen leiden an Altersdemenz. Daher ist es nicht ganz ungefährlich, wenn sie allein in ihren Wohnungen sitzen und rauchen.«
Ob es Dam Pedersen und ihren 45 Mitarbeitern gelingen wird, alle Bewohner davon zu überzeugen, dass es jetzt verboten ist, außerhalb des »Königszimmers« und den Wohnungen zu »quarzen« – das ist mehr als fraglich. »Heute Morgen ist mir gerade ein Pfeife rauchender Bewohner im Flur über den Weg gelaufen. Der Mann leidet unter Alzheimer. Wie soll ich ihm verständlich machen, dass das Rauchen jetzt verboten ist?«, grübelt Lis Dam Pedersen.
Auch für die Mitarbeiter soll der gemütliche Raucherraum den Alltag leichter machen. Die rauchenden Pfleger – auch bei ihnen sind die Raucher in der Mehrheit – müssen nicht auf den Hof hinaus, um dort unter einem Halbdach zu rauchen.
»Das Personal kann selbstverständlich auch im Königszimmer rauchen oder zu den Rauchern in die Wohnungen gehen, wenn die Kollegen mal eine Auszeit brauchen«, sagt Dam Pedersen. Wie bisher können nichtrauchende Mitarbeiter auf Wunsch die Betreuung von rauchenden Bewohnern vermeiden. Dies sei, wie Dam Pedersen sagt, zwar nicht oft vorgekommen. Nur in einem Fall, bei dem es sich um einen 59-jährigen behinderten Bewohner handelte, der im Durchschnitt 100 Zigaretten am Tag rauchte, habe es mitunter Kollegen gegeben, denen die Luft in der Wohnung des Mannes zu undurchsichtig wurde.
Aber das ist halt Dänemark. So vernünftig sind sie wahrscheinlich in Deutschland nicht.
Gruß
Dominik