Passend zu diesem Thread mal eine Zusammenfassung aus einem anderen Thread.

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Terrx:
Ein Ratschlag für getrietzte Angestellte mit "doofem" Chef ist ja:
"Mache ganz genau das, was Dein Chef Dir sagt."

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freiraucher:
Gerne wird ja von unseren gelieben Widersachern mit ökonomischen Argumenten hantiert: Umsatzverluste durch Rauchpausen, Gesundheitskosten etc. Wozu es führt, wenn " Disziplin" und "Vernunft" die Oberhand gewinnen, habe ich in meiner letzten Firma miterlebt. Ich habe in diesem Verlag ca. 6 Jahre gearbeitet:
Wir hatte innerhalb des Konzern ein "Internet-Startup" und waren am Anfang in den alten Miniräumen der Personalabt. untergebracht, inkl. "Bedientheke", die wir die längste Zeit des Tages kaffeetrinkend und rauchend belagert hatten, erst nur mein Chef und ich, dann noch eine Mitarbeiterin, dann noch ein Azubi. Es ging bergauf.
Dann zogen wir in ein Nebengebäude, jeder mit eigenem Büro; geraucht haben wir wie die Schlote und uns gegenseitig besucht. Zuwachszahlen, wir waren der Konkurrenz auf den Fersen. GF zufrieden.
Dann kam irgendwer, ich glaube es war mein Chef, auf die Idee, wir sollten im Büro nicht mehr rauchen, wegen der Gesundheit (seiner) und der meiner Mitarbeiterin (Gelegenheitsraucherin, die es nie gestört hat). Dann standen wir die meiste Zeit im Gang und rauchten dort (auch der Chef); hatten zwar immer noch gute Ideen, aber es war nicht mehr wie vorher. Stagnation.
Umzug ins Hauptgebäude, alles chic und steril, neben meinem Büro das Vorzimmer des GF. Überall Rauch,- und Kaffeemaschinenverbot. Zum Rauchen muss man sich jetzt ein Stockwerk tiefer in die Cafeteria schleichen, sollte sich aber nicht allzuoft dabei sehen lassen, schon gar nicht vom GF und seinen Einflüsterern. Aus dem Projekt war bald die Luft raus.
Deswegen hat man es dann auch eingestellt....
Verdirbt man den Leuten den Spass an und bei der Arbeit, ist das Ende nahe.
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Terrx:
Solcherlei Entwicklungen sind allerdings allgemein bekannt.
Das trifft auch nicht nur auf Rauchen zu.
In einem Laden, in dem die Kommunikation auf persönlicher Ebene stimmt, läuft es üblicherweise gut.
Dann kommen die Effizienzberechner und ISO9001-05- Typen, die Wirtschaftsberater und die anderen Kostensenker....
Dann macht irgendwann jeder bloß noch sein Ding und die Sache muß früher oder später dran glauben.
Im Großen ist das ein Teil der Globalisierung der Wirtschaft, der die Globalisierung der Persönlichkeiten naturgemäß nicht hinterherkommt.
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Die Rauchverbote unterstützen ... den innerbetrieblichen Trend der Abgrenzung der Persönlichkeiten.
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Eugen:
>>>> Dann kommen die Effizienzberechner und ISO9001-05- Typen, die Wirtschaftsberater und die anderen Kostensenker....
Dann macht irgendwann jeder bloß noch sein Ding und die Sache muß früher oder später dran glauben.<<<<In Wirtschaftsbereichen, die von der Kreativität leben ist das besonders kritisch.
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freiraucher:
es gibt ungezählte Firmen, wo es genauso läuft.
Das war im übrigen ja nur die Kurzfassung der Story, mal unter dem Aspekt "Rauchen" erzählt. Da spielten natürlich noch andere Faktoren eine Rolle, allerdings beleuchtet diese Seite den Kern der Sache: behandelt man Menschen als reine Produktionsfaktoren unter Effizienzgesichtspunkten, vernichtet man Geld. Beispiele dieser Art kenne ich Dutzende, die leider immer die gleichen Folgen hatten und haben. Hier könnte man mal eine ökonomische Rechnung aufstellen, wieviel der Wirtschaft jährlich durch solche krassen Fehleinschätzungen verloren geht. Ein fröhlicher Mitarbeiter steht meistens im Verdacht, er arbeite nicht genug
>>>Anscheinend lange Zeit ein vernünftiger, in dem man wußte, daß kreative Genies zum Ausgleich immer zu extremem Genußverhalten neigen. Irgendwie muß ja ein Ausgleich stattfinden.
- Eugen<<<Das ist gerade der Witz: Wir waren und sind garantiert keine Genies, nur ganz normale Leute, die ihr Bestes gegeben haben. Unter den richtigen Rahmenbedingungen ist so ziemlich jeder zu aussergewöhnlichen Leistungen fähig, glaube ich. Aber nur so lange, wie man das zu schätzen wusste.
@Terrx: Stimmt genau: die UBs waren natürlich auch da. Nach einem Jahr war einer von denen Geschäftsführer

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Perle:
wenn geld vernichtet wird*), ist das in meinen augen sekundär, geld an sich hat keinen wert. der wert wird erst dadurch bestimmt, was man damit macht.
viel schlimmer ist, daß menschen durch diese art und weise "vernichtet" werden, nicht physisch, sondern psychisch. nicht umsonst steigen die zahlen der depressiv erkrankten seit kurzer zeit rapide an.
*) wenn man Menschen als reine Produktionsfaktoren unter Effizienzgesichtspunkten behandelt...