Christiane schrieb on 18.09.07 um 22:59:27:
Schade, dass niemand der Herrschaften in der Lage, sachlich zum Thema zu diskutieren.
Da hast Du recht. Die Herrschaften sollten sich der Diskussion keineswegs entziehen. Bislang hat die Gegenseite nur plumpe Provokateure vorbeigeschickt und man hatte den Eindruck, dass sie mehr nicht zu bieten hat. Einem konstruktiven Diskurs steht nichts im Wege. Kritik, sagt Karl Marx, ist die Wurzel allen Denkens.
Christiane schrieb on 18.09.07 um 22:59:27:
Welche Chancen hat denn eine Raucher-Partei? Die Gruppe der Raucherinnen und raucher in Deutschland ist ja kein Monolith, der wie ein Roboter reagiert.
Da hast Du recht. Normalerweise ist es ein ganz und gar unmögliches Unterfangen, Menschen derart unterschiedlicher Auffassung unter einen Hut zu bringen. Aber die Zeiten sind nicht normal und die Umstände begünstigen dieses an sich unmögliche Unterfangen kolossal.
Schau, wir sehen uns als Opfer der Machenschaften der WHO, einer internationalen Behörde, die inzwischen keinerlei demokratischer Kontrolle mehr unterliegt, welche aber ganz offensichtlich mächtig genug ist, die EU nach ihrer Pfeife tanzen zu lassen. Wir stehen mit diesem Problem nicht allein: die WTO, dir Weltbank, der IWF sind ebenfalls internationale Behörden, die unser Leben inzwischen entscheidend prägen, ohne dass wir die geringste Einflussmöglichkeit auf diese Institutionen haben. Und in aller Regel arbeiten sie gegen unsere Interessen, bei näherem Hinsehen sind sie inzwischen zu Instrumenten der US-Politik degeneriert.
Wenn diese Strukturen nun aufgedeckt und bekämpft werden, ist das durchaus im Sinne aller ernstzunehmenden politischen Lager. Die etablierten Parteien, leider auch die Linkspartei, sind alle viel zu sehr in diese Strukturen verstrickt, sie alle sind an Offenlegung nicht interessiert, denn die Rolle, die sie in diesem Spiel spielen, ist eine dubiose. Eine gnadenlos aufdeckende und anprangernde Raucherpartei hätte hier also ihre Chance, denn das was hier abgeht, ist für Angehörige aller politischen Richtungen absolut empörend.
Trotzdem, wird man uns noch hören? Da nämlich liegt das Problem. Das Diffamieren ist leider zum üblichen Mittel der öffentlichen Aueinandersetzung geworden, Argumente zählen in dieser politischen Welt nicht mehr viel. Und dass das so ist, ist unverkennbar das Werk der Anti-Raucher. Wollen wir mal festhalten.
Unter diesen Umständen kann ich eine Partei, trotz der durchaus verlockenden Möglichkeiten, letztendlich nicht befürworten. Es ist ja gerade mal ein Jahr her, dass sich die Raucher gezwungenermaaßen zusammentun mussten und in dieser Zeit ist diese Internetseite und dieses Forum entstanden, welches man als auserordentlich gelungen bezeichnen darf. Man liest uns, und ich wundere mich immer wieder, an welch unvermuteten Orten kurze Stücke aus den Argumentationsketten von Netzwerk Rauchen zu lesen sind. Kurze Stückchen bis jetzt, aber sie werden immer länger. Wir haben in der kurzen Zeit unserer Existenz, das glaube ich kann man getrost festhalten, in dieser unserer Sache die uneingeschränkte argumentative Luftüberlegenheit errungen.
Wir sind, mit Verlaub, eine der interessantesten Seiten im Netz.
Es reicht vorerst, weiter so wie jetzt politisch zu argumentieren, unter Mitnahme von sich bietenden Gelegenheiten wie die der Sammelklage. Cool bleiben, strategisch denken, die Felle schwimmen uns nicht weg, sie schwimmen uns zu. Mehr muss man garnicht tun, die Zeit arbeitet für uns. Wir brauchen derzeit keine Partei.
Gruß Meinrad