Bin kurz nach 5 in Heilsbronn losgefahren und habe das ganze Gespräch durch Zufall mitgehört.
Ich muss gleich sagen, dass es Herrn Hagn natürlich hoch anzurechnen ist, dass er sich immer wieder in die Diskussions-Höhle des bayerischen Löwen wagt, aber gegen einen rhetorisch bewanderten Herrn Schmid sieht er halt nun mal alt aus. Die ständigen Wiederholungen "Ich halte das Gesetz für einen Schmarrn" laufen sich mit der Zeit auch tot, er müsste viel konkreter auf Prognosen Schmids a la "Ich bin zuversichtlich, dass sich das einpendeln wird" eingehen, und diese anmaßende Bevormundung durch die Politik anprangern.
Und die Argumentation "3300 Passivrauchtote weniger, dafür 5000 Lungenentzündungstote" sollte doch auch unterlassen werden, stattdessen wäre es doch angebrachter, bei jeder Gelegenheit die 3301 argumentativ in Frage zu stellen.
Eine Dreistigkeit war die Bemerhung Herrn Schmids, dass er eine Entwicklung begrüßt, wenn mehr Leute schön zum Essen in Restaurants gehen und weniger in kleinere Kneipen. Auch hier fehlte mir ein Kontra von Herrn Hagen in der Weise, dass sich Schmid doch nicht als Ausgeh-Erzieher der Bevölkerung aufzuspielen hätte.
Beim Thema "Bierzelte" hieß es, dass die Wiesn-Wirte bereits ausgefeilte Konzepte hätten, wie sie die Raucher-Wanderungen in Bahnen lenken könnten, konkretes ist jedoch nicht verraten worden. Es steht jedoch fest, dass die Bedienungen die Verantwortungen für ihre Tische hätten, bei renitenten Rauchern solle dies den Sicherheitsbehörden gemeldet werden, und diese könnten dann die Polizei rufen. Hagn betonte, dass man sich strikt an das Gesetz halten werde.
Schmid sagte, er halte es angesichts der vielen Raucher, die sich beklagten, dass sie immer vor die Tür gehen müssten, für unverständlich, dass man nicht mal zwei Stunden auf die Zigarette verzichten könnte, gerade im Hinblick auf den Schutz der anderen Mitmenschen.
Interessant war jedoch, dass die Raucherclubs von ihm in ihrer jetzigen Form so offenbar akzeptiert würden; Hagn meinte, so wie er die CSU kenne, werde sie schnell den Clubs auch noch einen Riegel vorschieben, wohingegen Schmid entgegnete, dass Hagn die CSU wohl doch nicht so gut kenne.
Gruß, Mr.Marple
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