Als wolle man jegliche Missverständnisse ausschließen und sagen: "Ja Leute, es ist unglaublich, aber wir tun das wirklich!" Die Kampagne ist tatsächlich bemerkenswert. Denn dass ein Konzern viele Millionen Werbeeuro in die Hand nimmt, um seine eigenen Produkte schlecht zu machen, das hat schon etwas Skurriles. So ganz uneigennützig ist die Kampagne allerdings auch wieder nicht.schreibt Horizont https://www.horizont.net/marketing/kommentare/unsmoke-kampagne-von-philip-morris-wenn-anti-werbung-zum-rettenden-glimmstaengel-einer-ganzen-branche-wird-177415?crefresh=1
und die FAZ schreibt
Entsprechende Produkte führt Philipp Morris natürlich längst im Sortiment. Iqos heißt der Hoffnungsträger, der die Marlboro-Zigarette ablösen soll. In dem Gerät wird der Tabak nur erhitzt, nicht verbrannt. Dadurch entstehen angeblich deutlich weniger krebserregende Gifte. Bald zwanzig Prozent des weltweiten Umsatzes macht Philip Morris mittlerweile mit Iqos, hundert Prozent sollen es werden. Jedoch darf der Tabakkonzern keine Produktwerbung in Zeitungen schalten, da kommt die Debatten-Idee sehr gelegen. Denn der Markt der Zigaretten-Alternativen – Tabakerhitzer und E-Zigaretten – springt gerade erst an. Da gilt es, sich richtig zu positionieren.https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/marlboro-philip-morris-kaempft-fuer-eine-zukunft-ohne-zigaretten-16373261.html#void
Das hat Philip Morris früh erkannt, die Zigaretten-Marken werden im Konzern nicht mehr beworben, 95 Prozent des Etats fließen in den Markenaufbau von Iqos. „Nach dieser Dialog-Offensive in Deutschland gibt es für uns keinen Weg zurück, das würde uns niemand mehr abnehmen. Wir stehen für das Ende der Zigarette“, sagt Oeking.
Da bekommt die angekündigte Schließung der PMI Zigarettenfertigung in Berlin mit dem Verlust von ca. 1.000 Arbeitsplätzen wieder einen anderen Sinn. Warum dann die groß angekündigte Investition in Dresden (für die Heets) auf Eis liegt - da wäre wohl noch was zu erklären...
Aber bevor die Anhänger von den rund 30 Zigarettenmarken aus dem Hause PMI mit dem Diesel-SUV zu hamsterkäufen die Tabakläden stürmen: Im Brexitland gab es 2018 schon mal die gleiche freundliche Ankündigung. Hat irgendwie nicht so geklappt: Man kann dort nach wie vor die Produkte von PMI erwerben - wenngleich auch erheblich teurer (sehr zur Freude der Schmuggler) und in EU-Nato-Oliv farbiger Einheitsverpackung.
Sicher das UnWerbekonzept hat was, wird aber irgendwie etwas unübersichtlich. Wenn Eintritt was zu befürchten wäre, hätten wir dann noch einige Kampagnen zu erwarten. Zum Beispiel: UnAuto, UnBahn, UnFlieger, UnFahrrad, UnÖPVN, UnStrom, UnVeggi, UnBio und natürlich UnÖko.
Vermutlich wird es dann eine App geben müssen...